Tag 15 (14.5.11) – Zurück auf festem Boden

Morgens noch eine Ration Essen und Wasser. Ein Typ in der Schlange meint nur “Wir haben Abenteuer gebucht und wir haben Abenteuer bekommen”. Recht hat er. Abenteuer ist eben nicht immer lustig oder spannend. wegen der allgemeinen Lage hat sich das Schiff “Calypso” auch den liebevollen Spitznamen “Aida Apocalypso” eingefangen. Hin und wieder kamen außerdem Scherzkekse in den Salon und verkündeten “um 11:30h Golf auf dem Achterdeck, 12:30h Aquarobics im Pool mittschiffs” oder ähnliches.

An dieser Stelle sei aber mal dem OK, namentlich Wilfried, dem Chef, und Walter, der mit seinem Sohn Norbert bei uns an Bord war, herzlicher Dank ausgesprochen für das gelungene Krisenmanagement. Dass das Ziel letztlich nicht erreicht werden konnte, ist sicher nicht ihre Schuld. Ganz im Gegenteil.

Mittags sind wir endlich wieder in Tasucu (einem der “Außenhäfen” von Mersin). Die Formalitäten ziehen sich wieder hin. Anschließend gemeinsames Treffen am Hafen. Da die geplante Erhöhung des Jabal Otto in Jordanien nicht stattfinden kann, wird an der Hafenpromendae ein Stück Mauer aus den mitgebrachten Steinen errichtet. Die mitgeführten Hilfsgüter werden auf einen Lieferwagen umgeladen oder an die örtliche Bevölkerung verschenkt. Gleichzeitig verabschieden sich immer mehr Teams voneinander. Einige fliegen noch weiter nach Amman, andere lassen ihre Autos in der Türkei und fliegen von Antalya heim, richtige Rallyefahrer (so wie wir) werden auf eigener Achse nach Hause reisen. Das wird uns zwar um die mit Spannung erwartete Fahrzeugabgabe in Amman bringen (Christine hatte versprochen, sich nur heulend von ihrem Audi zu trennen), erscheint aber aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten das Vernünftigste zu sein. Meine Familie freut sich schon darauf, wieder Mercedes fahren zu dürfen. Da steht allerdings zunächst noch ein TÜV-Termin an.
Wir mieten uns wieder in “unserer” Pension in Akkum ein. Team “Lokomotive Altona” ist auch dabei, obwohl ihre Teamchefin entnervt mit dem erstbesten Flieger ab Antalya nach Hause reist. Abends wieder in das ebenfalls bereits bekannte Restaurant. Hier bestätigt einer der Kellner unseren seit langem gehegten Eindruck, dass Michael in Wirklichkeit Suleyman ªmüker heißt und Ur-Türke ist. Er konkretisiert sogar, dass Michael aus der Gegend von Izmir stammen müsse. Weitere Indizien untermauern die These: BMW-3er-Fahrer, Knoblauchliebhaber, gut im Feilschen, starke schnelle Bräunung. Gib es endlich zu, Michael!

Morgen werden wir noch einen faulen Tag in Akkum zubringen, an der kleinen Bucht oder ein Stück weiter, wo eine alte Festung auf einer kleinen Insel vor der Küste liegt.

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