Tag 8 (7.5.11) – Ein Fässchen am Meer…

Morgens in Kayseri ist es kühl und bedeckt. Als ich das Hotel verlasse, steht das Team draußen als wütender Mob, der Fackeln und Forken schwingt. So kommt es mir jedenfalls vor, denn ich habe über eine Stunde Verspätung dank der Dusche im oberen Stockwerk, der Blog-Autorentätigkeit und des langsamen W-LANs. In Wirklichkeit sind sie verblüffend friedlich.

Schnell in die Autos und ab über die Hochebene Richtung Tarsus. Zwischendurch immer wieder Regenschauer. In den Bergen vor Tarsus geht “Bruno” plötzlich aus. Während die Mädels losfahren, um eine Werkstatt zu suchen, probiert Jogi immer wieder, den Motor anzuwerfen. Und beim fünften oder sechsten Versuch springt er wieder an. Zwischenzeitlich hatte Tim einmal den Tank geöffnet und Unterdruck entweichen lassen. Leidet “Bruno” an einer Benzinpumpeninsuffizienz? Die Geräusche, die er macht, würden dazu passen. Gemäß Jogis Grundsatz, nichts anzufassen, das noch funktioniert (auf Neudeutsch “never touch a running system”), setzen wir die Fahrt fort, als wäre nichts passiert.

Dann kommen wir in die Ebene von Tarsus und plötzlich ist Sommer. Nachmittags sind wir in Mersin, von wo aus wir morgen Abend in See stechen werden. Wir fahren die ganze Küste bis Silifri ab und suchen uns auf dem Rückweg eine gemütliche Pension mit kleinen Appartments direkt an einer kleinen Bucht mit felsigen Rändern und einem Sandstrand. Traumhaft – nur die laute Durchgangsstraße stört die Atmosphäre. Dann das Übliche: Essen gehen (der Kellner hat einige Jahre in Peine gewohnt und war irgendein Jugendmeister im Boxen – seine Nase bestätigt das), dann in der Pension noch einen trinken. In diesem Fall an einem Tisch direkt auf der Felskante überm Wasser. Da wir beim Essen schon eine Flasche Raki gelenzt haben, fällt es uns schwer, das Fässchen Mai-Urbock, das Jogi in die Runde wirft, auch noch zu leeren. Zumal sich die Mädels schon in ihr Appartment zurückgezogen haben. Der Mai-Urbock muss aber weg, denn warm schmeckt er gar nicht. Und so stellen wir uns mutig der Aufgabe. Gegen 1:00h klinke ich mich aus, die anderen machen noch weiter bis 2:30h und vernichten nicht nur den Mai-Urbock sondern auch noch den Rest der Raki-Flasche aus Kayseri.

Für morgen früh hatten wir Gott sei Dank rechtzeitig “Ausschlafen” beschlossen.

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